Unsere Medienlandschaft ist, ungefiltert konsumiert, an Reizüberflutung kaum zu überbieten. Dies habe ich vor kurzem erlebt, als in einer meiner Jugendhilfeeinrichtungen in Schmölln ein jugendlicher Flüchtling auf tragische Art und Weise Suizid beging. Bundesweit wollten die Medien von mir weniger die bekannten und offen gemachten Fakten hören (denn, die konnte ich nur gebetsmühlenartig wiederholen). Vielmehr wollten sie von mir einen O-Ton zu meiner persönlichen Interpretation und Einschätzung. Dem zu widerstehen war bei mehr als 120 Anrufen bundesweiter Medien innerhalb von zwei Tagen schwer. Ich muss also eingestehen, dass ich daran auch nicht vorbeikomme. Was nutzt es mir eine Nachricht morgens in der Zeitung zu lesen, wenn sie jetzt aktuell ist.
Deshalb habe ich für mich die Entscheidung getroffen, dass ich mir Schlagzeilen (z.B. über Newsticker oder soziale Medien) durchaus zumute, dass ich mich über Hintergründiges aber via Zeitungslektüre bzw. Reportagen informiere. Damit fahre ich ganz gut und so war das auch beim Eichplatz: ich las von der Schlagzeile auf Facebook. Hintergründiges verriet mir am nächsten Tag die OTZ in diesem Artikel.
Übrigens hoffe ich sehr, dass die Einigkeit hinsichtlich der Eichplatzbebauung auch die dafür notwendigen, politischen Entscheidungen überdauert und sich am Ende ein Investor findet, der diesen wichtigen, städtebaulichen Akzent mit immerhin einer dreistelligen Millioneninvestitionssumme, in der Lage ist zu realisieren.