Kleine unbekannte Unternehmen haben es meist besonders schwer Fachkräfte zu bekommen. Neben den regionalen Unterschieden ziehen auch Namen, Größe und Bekanntheit. Zumindest in der Regel. Es gibt Unternehmen, die haben sich mit ihrem „Attraktivitätsbündel“ einen Namen gemacht, wie die Firmen Obeck, Wegra, Harrys Feintechnik oder VACOM. Dienstfahrrad-Konzept, Trips nach New York, Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung, Kita-Gebührenübernahme, in Zusammenarbeit mit der Kommune: Wohnungs- und flexible Kinderbetreuungsangebote und vor allem: eine gute, familiäre Arbeitsatmosphäre und Verlässlichkeit und Loyalität. Das ist attraktiv. Das zieht Fachkräfte an. So zieht es Fachkräfte zurück aus den westlichen Bundesländern nach Thüringen, wie es der Artikel „Thüringer Tricks“ von Spiegel Online zeigt.
Ich empfinde die beiden Politikfelder als zwei Seiten einer Medaille. Mehr und mehr habe ich aber den Eindruck, dass als Kompromissformel einfach eine zweite Medaille daneben gelegt wird. Damit verlieren die beiden Felder Wirtschafts- und Sozialpolitik aber ihren Zwang zur Ausgewogenheit. Denn so wenig beide Seiten einer Medaille unterschiedlich groß sein können, so stark wird am Ende darüber gefeilscht, wer im Ringen um Kompromisse die Größere der beiden Medaillen für sich rausholen konnte.
Deshalb braucht unsere Gesellschaft wieder die Rückkehr zur „ein-Medaillen-Formel“. Die mit dem Ziel, die beiden Politikfelder Wirtschafts- und Sozialpolitik zu einer „Politik aus einem Guss“ und damit zu einer Ausgewogenheitzusammen zu führen.